Toyota hat wenige Wochen vor den 24 Stunden von Le Mans sein Fahreraufgebot leicht angepasst. So wird Jose Maria Lopez nicht wie ursprünglich geplant an der Seite von Mike Conway und Kamui Kobayashi fahren. Der Argentinier musste nach seinem schweren Unfall beim Saisonauftakt in Silverstone das Rennen in Spa-Francorchamps auslassen und verfügt daher über zu wenig Rennerfahrung.

Doch Toyota löst dieses Problem mit einem internen Tausch. Statt Lopez übernimmt Le-Mans-Spezialist Stephane Sarrazin das Cockpit in der #7. Der Franzose sollte ursprünglich im dritten Toyota mit der #9 an der Seite von Nicholas Lapierre und Yuji Kunimoto fahren. Diesen Part übernimmt nun Lopez. In der #8 verbleiben unverändert Sebastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima.

"Die Umstände haben sich in den letzten Wochen geändert aufgrund der Verletzung von Jose Maria. Er befindet sich in der unglücklichen Position, nur sehr wenige Rennrunden in der WEC in diesem Jahr gefahren zu sein, weshalb wir uns entschieden, das Line-Up anzupassen", erklärte Team-Präsident Toshio Sato.

Jose Maria Lopez verpasste das Rennen in Spa, Foto: Toyota
Jose Maria Lopez verpasste das Rennen in Spa, Foto: Toyota

Drittes Auto fällt qualitativ ab

Toyota befindet sich damit aber in einer Zwickmühle. 2017 tritt man mit drei Autos in Le Mans an, um endlich den ersehnten Gesamtsieg einzufahren. Entsprechend versuchte man bei den Japanern, die Besetzung der Boliden ungefähr ausgeglichen zu halten. Nun aber droht die #9 qualitativ deutlich abzufallen. Denn mit Lapierre ist nur ein echter Le-Mans-Profi vorhanden. Lopez fehlt wie angesprochen die Erfahrung und Kunimoto war bereits in Spa weit weg von der Pace.

Im Kampf gegen Porsche müssen also doch voraussichtlich wieder zwei Boliden die Kastanien aus dem Feuer holen. Dies weiß man wohl auch bei Toyota, versucht man doch irgendwie, noch etwas Positives aus dem Wechsel zu ziehen. "Jose Maria wird - ebenso wie Yuji - in diesem Jahr in Le Mans viel lernen. Sie werden sich mit der Strecke und dem Event an sich vertraut machen, was für die Zukunft ein wichtiger Schritt ist." Für die Gegenwart aber hat Toyota wohl nur zwei siegfähige Autos an der Sarthe.