25 Jahre ist es jetzt her, dass Mazda ein historischer Sieg geglückt ist. 1991 war man mit dem 787B der erste japanische Hersteller, der den Langstrecken-Klassiker an der Sarthe für sich entscheiden konnte. Nach Toyotas tragischer Last-Minute-Niederlage 2016 bleibt Mazda auch weiterhin der einzige japanische Sieger in Le Mans. Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums des unvergessenen Gesamtsieges hat man sich bei Mazda etwas Besonderes einfallen lassen.

Einen seiner beiden LMP2-Boliden schickt man am kommenden Wochenende beim Rennen der amerikanischen Sportwagenserie IMSA in Watkins Glen mit Retro-Lackierung ins Rennen. Der andere Mazda-LMP2 behält zwar die aktuellen Farben aus der 2016er-Saison bei, wird aber mit dem 1991er-Muster versehen. Die Siegerfarben von 1991 finden auch heute noch Anklang bei Sportwagen-Fans. Motorsport-Magazin.com nahm dies zum Anlass, um weitere legendäre Lackierungen aus der Le-Mans-Geschichte ausfindig zu machen.

Gulf Oil

Schon in den 60er-Jahren wurde in Le Mans in den Farben von Gulf Oil gefahren, Foto: Sutton
Schon in den 60er-Jahren wurde in Le Mans in den Farben von Gulf Oil gefahren, Foto: Sutton

Die Gulf-Lackierung ist wohl die älteste Lackierung, die im aktuellen WEC-Feld noch zu finden ist. Aktuell fährt der Porsche 911 RSR von Gulf Racing im legendären hellblau-orangenen Muster. Einer der ersten Wagen im Gulf Muster war der Ford GT40 in den 1960er-Jahren. Später wurden viele Prototypen und GT-Wagen mit dem legendären Gulf-Muster versehen, unter anderem der höchst erfolgreiche Audi R8.

Martini

Die Martini-Lackierungen aus den 70ern und 80ern gelten als zeitlos schön, Foto: Sutton
Die Martini-Lackierungen aus den 70ern und 80ern gelten als zeitlos schön, Foto: Sutton

Als Grundfarbe weiß, dazu ein Muster mit vier dünnen, hellblauen Streifen und einem dicken, roten Streifen auf dunkelblauem Grund. Fertig ist die Martini-Lackierung. Im Formel-1- und Sportwagen-Bereich sah man diese Farbgebung zuallererst in den 1970er-Jahren, noch bis in die 80er hinein startete Martini Racing in Le Mans. Nach über 20 Jahren Pause begann man in den 2000ern wieder als Bandensponsor in der Formel 1, das Martini-Design findet man seit 2014 am Williams.

Rothmans

Ein legendäres Duo: Der Porsche 956 und die dazugehörige Rothmans-Lackierung, Foto: Sutton
Ein legendäres Duo: Der Porsche 956 und die dazugehörige Rothmans-Lackierung, Foto: Sutton

Zigarettenwerbung dominierte und finanzierte den Rennsport jahrzehntelang. So war es auch kein Wunder, dass Rothmans ebenfalls als Sponsor im Motorsport tätig war. Legendär sind die blau-weißen Rothmans-Lackierungen der Porsche 956 und 962, die in den 80er-Jahren in der Gruppe C dominierten. Mitte der 90er fuhr außerdem das zu diesem Zeitpunkt dominierende Williams-Teams vier Jahre lang mit Rothmans-Design in der Formel 1. Seit 1998 jedoch sucht man Rothmans vergeblich im Motorsport.

Momo

Die Momo-Lackierungen werden inzwischen auch schon zu den Klassikern gezählt, Foto: Sutton
Die Momo-Lackierungen werden inzwischen auch schon zu den Klassikern gezählt, Foto: Sutton

Ein weiterer Klassiker ist die Lackierung des italienischen Lenkrad- und Felgenherstellers Momo. Das bekannte, rot-gelbe Design ist unverkennbar und wurde im Laufe der Jahre immer wieder überarbeitet. Zwei Dinge haben sich aber nicht verändert: Rot dominiert auch heute noch als Grundfarbe, und der Momo-Schriftzug findet sich entweder vorne auf der Schnauze und/oder an der Fahrzeugseite. Als Beispiel haben wir hier den Ferrari 333SP LMP1 vom 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1998 heraus gesucht.

Mercedes

Mercedes trat in den 80ern und 90ern im traditionellen Silber an, Foto: Sutton
Mercedes trat in den 80ern und 90ern im traditionellen Silber an, Foto: Sutton

Mercedes kehrte Ende der 1980er-Jahre nach Le Mans zurück. Mit dem Sauber-Team als Partner brachte man den C9 an den Start, als Nachfolgermodell folgte der C11. Natürlich trat man im klassischen Silber der legendären Silberpfeile an. Auch für die beiden Gastspiele Ende der 90er-Jahre wählte man wieder eine silberne Farbgebung. 1989 feierte der Mercedes C9 einen Doppelsieg. Zehn Jahre später hatte man zwar mit dem CLR den Speed dafür, aber wegen eines Aerodynamik-Fehlers wurden die Autos eher für ihre Überschläge in der Luft als für ihren Speed berühmt. Auch beim heutigen Formel-1-Werksteam dominiert Silber die Farbgebung für das Auto.

Dodge Viper

Die berühmtesten Rallye-Streifen aller Zeiten: Die Dodge Viper Anfang der 2000er, Foto: ORECA
Die berühmtesten Rallye-Streifen aller Zeiten: Die Dodge Viper Anfang der 2000er, Foto: ORECA

Ende der 1990er-Jahre debütierte die Viper GTS-R in Le Mans. Bekannt wurde vor allem ihre Farbgebung, die sie vom Einsatzteam Oreca erhalten hatte. Es war so simpel wie schön: Rote Grundfarbe und dazu zwei weiße Längsstreifen in der Mitte des Fahrzeugs. Die sogenannten Rallye-Streifen fanden sofort Anklang bei den Fans und gelten heutzutage auch bei den Straßenmodellen der Viper als klassische Farbgebung.

Alpine-Renault

Der Alpine-Renault aus den späten 70ern war im klassischen Renault-Muster unterwegs, Foto: Sutton
Der Alpine-Renault aus den späten 70ern war im klassischen Renault-Muster unterwegs, Foto: Sutton

Alpine ging in den 1970er-Jahren in Le Mans an den Start mit nur einem Ziel: Das Heimrennen zu gewinnen. Im Laufe der Jahre wechselte man in den Besitz von Renault über, die das Sportwagen-Programm übernahmen. Die Alpine-Prototypen erhielten dadurch auch eine Lackierungen in den klassischen Renault-Farben gelb und schwarz, mit weißen Elementen. 1978 siegte man schließlich an der Sarthe. Auf die klassische, firmeneigene Lackierung setzte Renault auch bei seinem parallel laufenden Formel-1-Engagement. Zuletzt fuhr ein Renault-Werksteam 2010 in der Formel 1 im klassischen Gelb-Schwarz.

Jaguar

Es muss nicht immer British Racing Green sein: Der Jaguar von 1989 im kultigen Lila-Weiß-Muster, Foto: Sutton
Es muss nicht immer British Racing Green sein: Der Jaguar von 1989 im kultigen Lila-Weiß-Muster, Foto: Sutton

1984 kehrte Jaguar nach zwei Jahrzehnten Pause zurück nach Le Mans. Die XJR-Prototypen wurden nach Gruppe-C-Reglement konstruiert. Neben seinen Erfolgen (den Gesamtsiegen 1988 und 1990) war der Jaguar auch für seine Lackierung bekannt. Diese wurde nicht etwa im typischen British Racing Green gehalten, sondern von Hauptsponsor Silk Cut, einer Zigarettenmarke, vorgegeben. Hauptsächlich waren die Jaguar XJR-Boliden in Lila und Weiß unterwegs und damit unverkennbar. Während Jaguars Formel-1-Werkseinsatz von 2000 bis 2004 wechselte man wieder auf das British Racing Green.

Jetzt seid ihr gefragt, liebe MSM-User!

Die Redaktion von Motorsport-Magazin.com will eure Meinung wissen: Welche von den genannten Lackierungen hat euer Herz am meisten getroffen? Nehmt dazu an unserer Umfrage teil oder nutzt die Kommentar-Funktion. War euer Lieblingsmuster nicht dabei? Dann kommentiert doch fleißig! Wir freuen uns über jede Rückmeldung von euch.