Porsche hat in Le Mans in den Nachtstunden den Großteil seiner Munition verschossen. Von den beiden LMP1-Autos hat neun Stunden vor dem Ende nur noch eines Siegchancen. In der GT-Klasse sind sogar bereits zwei der drei Porsche 911 RSR ausgefallen.

In der Königsklasse sah es lange Zeit sehr gut aus, duellierten sich doch beide Porsche mit den beiden Toyota über viele Stunden an der Spitze. Um 23:06 Uhr stoppte Brendon Hartley mit dem #1-Auto auf Platz drei liegend. Auf der Folgerunde schoss die Motortemperatur plötzlich in die Höhe, weshalb er erneut die Box ansteuern musste.

Für satte 75 Minuten wurde an einem Schaden an der Wasserpumpe der #1 gearbeitet, ehe es für Hartley - mittlerweile aussichtslos zurück - wieder auf die Strecke ging. Doch schon nach wenigen Metern büßte er an Leistung ein und gurkte mit weit unter 100 km/h um die Strecke. "Ich fahre hier mit Tempo 47", schimpfte er während seiner Schleicher-Runde in den Funk.

Eine Reparatur jagt die nächste bei Porsche

So ging es direkt an die Box, wo der Porsche für weitere 90 Minuten stand. Erst um 1:57 Uhr und damit fast drei Stunden nach dem letzten geplanten Boxenstopp ging es für #1 wieder auf die Strecke. Mit 38 Runden Rückstand fährt man das Rennen allerdings nur noch um der sportlichen Ehre Willen zu Ende.

In der GT-Klasse erwischte es Porsche in den Stunden nach Mitternacht. Um 1:12 Uhr ging Kevin Estre der Motor hoch, um 2:36 Uhr war das Rennen auch für die Nummer #92 mit einem Aufhängungsschaden vorne rechts vorbei. Im Gegensatz zur LMP1 waren die GT-Porsche zum Zeitpunkt ihrer Ausfälle aber nicht auf Podestkurs.

Welche Eisen hat Porsche in den letzten neun Stunden noch im Feuer? In der LMP1 duelliert sich die #2 (Lieb/Jani/Dumas) mit den beiden Toyota noch um den Sieg. In der GT-Kategorie liegt der Proton-Porsche (Lietz/Eng/Christensen) auf dem sechsten Klassenrang.