Zusammen mit seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg und Earl Bamber feierte Nick Tandy am vergangenen Wochenende den bisher größten Erfolg seiner Karriere und gewann die 24 Stunden von Le Mans. Trotz dieses Ergebnisses ist die Saison für den 30-Jährigen in der LMP1 erst einmal vorbei. Bei den kommenden Läufen der WEC setzt Porsche die beiden anderen 919 Hybrid ein, die auch bereits beim Saisonauftakt in Silverstone gemeldet waren. Für Tandy ist das kein Problem.

"Ich denke nicht darüber nach. Es sind sechs Jungs dort gemeldet und bis einer von ihnen geht, ist es keine Option", sagte Tandy gegenüber Autosport. Vielmehr schielt er bereits auf das kommende Jahr und das Rennen an der Sarthe. "Wenn Porsche in Le Mans ein drittes Auto bringt, hoffe ich, dass sie an uns drei denken, die in diesem Jahr gefahren sind. Es wäre schön, dahin zurückzukommen und wieder zu fahren", blickt der Brite voraus.

Sowohl Tandy, als auch Earl Bamber standen nach dem Rennen etwas im medialen Schatten von Nico Hülkenberg. Ein Problem hat Tandy damit nicht, dennoch mahnt er, die Leistungen auch von Bamber nicht zu vergessen. "Es wird so viel über Nico geredet, aber ich würde mich auch für Earl freuen, wenn er zurückkommen würde. Sie waren beide gleich stark im Auto und sie sind beide hochprofessionelle Rennfahrer", lobt er seine beiden Teamkollegen.

Auch wenn die LMP1 für Tandy nun erst einmal gelaufen ist, so stehen für den Briten noch einige Herausforderungen an. In den USA geht er für das Porsche-GT-Team in der USCC an den Start und auch die WEC gehört nach wie vor zu seinem Betätigungsfeld. Für KCMG, die LMP2-Sieger in Le Mans, bestreitet er die weiteren Läufe. "Das Ziel ist es, zu helfen, beide Meisterschaften zu gewinnen. Das würde toll zusammengehen mit dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans", formuliert er die Vorgabe für den Rest der Saison.

Oreca 05 statt Porsche 919 Hybrid - Tandy fährt ab sofort wieder für KCMG, Foto: Adrenal Media
Oreca 05 statt Porsche 919 Hybrid - Tandy fährt ab sofort wieder für KCMG, Foto: Adrenal Media

Mit seinen 30 Jahren gehört Tandy zwar nicht mehr zu den Talenten, seine Laufbahn ist jedoch noch nicht von langer Dauer. Erst mit 21 kam er zum Formelsport, die meisten anderen haben zu dieser Zeit bereits eine ausgeprägte Karriere im Kartsport sowie zahlreiche Nachwuchsserien hinter sich gebracht. "Für mich war es [das Rennfahren] nur ein Hobby bis ich 23 Jahre alt war. Die Tage, in denen ich in der Formel Ford gefahren bin, scheinen auch noch nicht so lange vorbei", erinnert er sich. "Um ehrlich zu sein, macht es mich enorm stolz, durch den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans nur ein paar Jahre später auf dem Gipfel des Sports zu stehen", so Tandy.