Der Countdown für den Start der 24 Stunden von Le Mans läuft. Am Samstag um 15.00 Uhr fällt auf dem 13,629 Kilometer langen Circuit des 24 Heures die Startflagge für die 83. Auflage des weltberühmten Langstreckenklassikers. Das Porsche Team Manthey nutzte das zweite und dritte Zeittraining am Donnerstag, um seine beiden 911 RSR mit den Startnummern 91 und 92 noch besser für das Rennen abzustimmen, bei dem es 2013 einen Doppelsieg in der Klasse GTE-Pro feierte.

Diesmal nehmen die Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich), Michael Christensen (Dänemark) und Jörg Bergmeister (Langenfeld) das dritte Saisonrennen der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC im 911 RSR mit der 91 aus der vierten Startreihe des GT-Feldes in Angriff. Während Richard Lietz in Le Mans mit Porsche bereits drei Klassensiege (2007, 2010, 2013) holte und Jörg Bergmeister mit bisher 13 absolvierten Starts der Porsche-GT-Werksfahrer mit der größten Le-Mans-Erfahrung ist, stellt sich Michael Christensen zum ersten Mal der Herausforderung. Ihre französischen Werksfahrerkollegen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet werden im 911 RSR mit der 92 von Wolf Henzler (Nürtingen) unterstützt. Sie stehen am Samstag in der sechsten GT-Startreihe.

Als bestes Porsche-Kundenteam in der Klasse GTE-Am beendete Dempsey Proton Racing das Qualifying auf dem fünften Platz. Im 911 RSR mit der Startnummer 77 geht der US-Rennfahrer und Schauspieler Patrick Dempsey zusammen mit Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) und Marco Seefried (Wildschönau) ins Rennen. Eine Position dahinter startet der 911 RSR von Abu Dhabi Proton Racing, den sich Christian Ried (Schönebürg) mit Khaled Al Qubaisi (Abu Dhabi) und dem ehemaligen Porsche-Junior Klaus Bachler (Österreich) teilt.

Stimmen nach dem Qualifying

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche Motorsportchef: "Das war ein schwieriges Qualifying für uns. Wir haben eine Weile gebraucht, um unseren 911 RSR optimal abzustimmen. Unser Fokus lag ganz klar auf der Rennvorbereitung. In der letzten Session ist es uns gelungen, unser Auto so in die Balance zu bringen, wie wir es haben wollten. Zum Schluss waren wir bereit, nochmals nachzulegen und nicht nur unsere Rundenzeiten, sondern auch unsere Startposition zu verbessern. Doch da kamen uns in unseren schnellen Runden Rotphasen und gelbe Flaggen in die Quere. Fürs Rennen bin ich guter Dinge. Die Konstanz ist gut, das Team ist bestens vorbereitet."

Fahrer 911 RSR #91

Richard Lietz: "Wir haben in den Qualifyings ein gutes Setup für alle Rennbedingungen erarbeitet. Das macht uns optimistisch. Wir Fahrer fühlen uns wohl im Auto, das ist das Wichtigste."

Michael Christensen: "Wir haben im Laufe des Qualifyings unser Auto immer mehr verbessert und den Abstand zur Spitze verringert. Es war insgesamt eine gute Session. Das Wichtigste ist aber, im Rennen schnell zu sein."

Jörg Bergmeister: "Wir sind heute nicht wirklich ein Qualifying gefahren, sondern haben unseren 911 RSR in der Vorbereitung auf das Rennen mit vollem Tank getestet. Im Vergleich zum ersten Zeittraining am Mittwoch haben wir dabei klare Fortschritte gemacht."

Fahrer 911 RSR #92

Patrick Pilet: : "Das Qualifying war gut. Die Performance war noch nicht so, wie wir sie uns gewünscht hätten. Trotzdem gehe ich davon aus, dass wir im Rennen angreifen und Positionen gut machen können."

Frédéric Makowiecki: "Wir hatten zu Beginn des Qualifyings nicht viel Grip, weil vor uns die historischen Fahrzeuge auf der Strecke waren und Öl verloren haben. Später lief es dann ganz gut für uns. Wir konnten unsere Startposition zwar nur leicht verbessern, haben beim Setup aber einen großen Schritt nach vorn gemacht."

Wolf Henzler: "Ich habe heute versucht, einige Dinge anders zu machen als gestern. Viel schneller war ich dadurch allerdings nicht. Für das Rennen bin ich trotzdem zuversichtlich, dass es vom Setup und von der Balance her passt."

Fahrer Kundenteams

Patrick Dempsey (911 RSR #77): "Wir konnten unsere Rundenzeiten im Vergleich zu gestern verbessern. Dabei haben uns kleinere Veränderungen am Auto geholfen und auch die besseren Streckenbedingungen haben ihren Teil dazu beigetragen. Es war gut zu sehen, dass wir seit Silverstone und Spa in die richtige Richtung gearbeitet haben. Wir nehmen aus diesem Qualifying viele positive Erkenntnisse mit ins Rennen."

Patrick Long (911 RSR #77): "Seit dem ersten Qualifying haben wir einige Fortschritte gemacht und eine gute Balance für das Rennen gefunden."

Klaus Bachler (911 RSR #88): "Wir haben uns ganz auf die Rennvorbereitung konzentriert. Dabei haben wir vor allem darauf Wert gelegt, eine gute Balance für unseren 911 RSR zu finden. Über die Distanz sollten wir besser aussehen als auf einer schnellen Runde."

Startpositionen nach dem 3. Qualifying

Klasse GTE-Pro
1. MacDowall/Stanaway/Rees (GB/NZ/BRA), Aston Martin, 3:54,928 Minuten
2. Bruni/Vilander/Fisichella (I/SF/I), Ferrari 458 Italia, + 0,097 Sekunden
3. Turner/Mücke/Bell (GB/D/GB), Aston Martin, + 0,538
4. Rigon/Calado/Beretta (I/GB/MC), Ferrari 458 Italia, + 0,664
5. Sörensen/Thiim/Nygaard (DK/DK/DK), Aston Martin, + 0,855
6. Magnussen/Garcia/Briscoe (DK/E/AUS), Chevrolet Corvette, + 1,035
7. Lietz/Christensen/Bergmeister (A/DK/D), Porsche 911 RSR, + 1,690
8. Makowiecki/Pilet/Henzler (F/F/D), Porsche 911 RSR, + 1,994
9. Gavin/Milner/Taylor (GB/USA/USA), Chevrolet Corvette, + 2,153

Klasse GTE-Am
1. Dalla Lana/Lamy/Lauda (CDN/P/A), Aston Martin, 3:55,102 Minuten
2. Collard/Perrodo/Aguas (F/F/P), Ferrari 458 Italia, + 1,621 Sekunden
3. Bertolini/Shaytar/Basov (I/RUS/RUS), Ferrari 458 Italia, + 1,775
4. Bleekemolen/Keating/Miller (NL/USA/USA), SRT Viper, + 2,734
5. Dempsey/Long/Seefried (USA/USA/D), Porsche 911 RSR, + 2,740
6. Ried/Bachler/Al Qubaisi (D/A/UAE), Porsche 911 RSR, + 3,157
13. Chen/Vanellet/Parisy (TWN/F/F), Porsche 911 RSR, + 6,143
14. Chen/Kapadia/Maassen (TWN/GB/NL), Porsche 911 GT3 RSR, + 6,168