Als erfolgreichster Hersteller in der Geschichte der 24 Stunden von Le Mans startet Porsche mit einem Rekordaufgebot am Samstag zur 83. Auflage des berühmtesten Langstreckenrennens der Welt. Neben den Werksteams in den Klassen LMP1 und GTE-Pro sind beim dritten Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC auch drei Kundenteams in den Klassen GTE-Pro und GTE-Am im Einsatz. Porsche ist damit der einzige Hersteller, der beim Klassiker in der französischen Provinz La Sarthe in drei der vier Kategorien vertreten ist. 27 Porsche-Piloten aus zwölf Nationen sind in Le Mans dabei, darunter 16 Porsche-Werksfahrer

Seit 1951 ist Porsche bei dem 1923 erstmals ausgetragenen Rennen ohne Unterbrechung am Start und damit häufiger als jeder andere Hersteller. Insgesamt wurden 770 Rennfahrzeuge (GT und Prototypen) eingesetzt, von denen 382 das Rennen in Wertung beendeten. Einen Rekord für die Ewigkeit stellte Porsche 1971 auf: Von den 49 Fahrzeugen in der Startaufstellung waren 33 Porsche. Weitere Le-Mans-Bestmarken hält Porsche mit 16 Pole-Positions und 50 Podiumsplatzierungen – 16 ersten, 17 zweiten und 17 dritten Plätzen. Den ersten von 16 Porsche-Gesamtsiegen holten 1970 Richard Attwood (GB) und Hans Herrmann (D) mit dem Porsche 917 KH Coupé, der vorerst letzte ging 1998 auf das Konto von Laurent Aiello (F), Stéphane Ortelli (MC) und Allan McNish (GB) im Porsche GT1.

Auch in diesem Jahr ist das Rennen auf dem 13,629 Kilometer langen Circuit des 24 Heures wieder Anziehungspunkt für die besten Sportwagen-Piloten der Welt und rund 260.000 Fans. Selbst Hollywood hat dem Klassiker ein Denkmal gesetzt: Der Streifen "Le Mans" von 1970 gilt als einer der besten Rennsportfilme aller Zeiten. Auf den Spuren von Hauptdarsteller und Porsche-Pilot Steve McQueen wandelt in diesem Jahr Patrick Dempsey ("Grey´s Anatomy", "Transformers").

Schauspieler Patrick Dempsey (Grey´s Anatomy) steigt in Le Mans erneut für Porsche ins Cockpit, Foto: Porsche
Schauspieler Patrick Dempsey (Grey´s Anatomy) steigt in Le Mans erneut für Porsche ins Cockpit, Foto: Porsche

Der US-Schauspieler und Rennfahrer startet bereits zum dritten Mal mit Porsche in Le Mans und ist sicherlich der prominenteste Teilnehmer. "Nach Le Mans zu kommen, hat für mich etwas Magisches", sagt der Amerikaner, der einen 911 RSR in der Klasse GTE-Am pilotiert. "Die großen Le-Mans-Siege von Porsche haben mich durch meine Kindheit und Jugendzeit begleitet. Bei diesem Klassiker mit Porsche zu starten, ist etwas ganz Besonderes."

Ein Rennen wie Le Mans ist für Porsche traditionell nicht nur sportlicher Wettbewerb auf höchstem Niveau. Die Rennstrecke ist vielmehr immer auch ein Prüffeld für neue Technologien. Die Entwicklung erfolgreicher Rennwagen wie des 919 Hybrid und des 911 RSR sowie ihre Erprobung im harten Renneinsatz liefern wichtige Erkenntnisse, die auch in die Konstruktion zukünftiger Serienfahrzeuge einfließen.

Das jüngste Beispiel für erfolgreichen Technologietransfer ist der Hybrid-Supersportwagen 918 Spyder. Auch das exklusive Know-how bei der Entwicklung von Downsizing-Turbomotoren ist "elementar für Porsche", so Wolfgang Hatz, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG. "Wir werden bald fast alle Derivate unserer Ikone 911 mit aufgeladenen Triebwerken ausstatten."

Diese Art von Technologietransfer von den Rennwagen in die Serienfahrzeuge als Triebfeder des Porsche-Motorsportengagements hatte schon Ferry Porsche (1909 - 1998) im Kopf, als er einst sagte: "Ohne Sport ist kein technischer Fortschritt denkbar. Er ist der Träger für die Entwicklung. Die extremen Beanspruchungen bei Rennen lassen bald die schwachen Stellen erkennen und regen damit den Techniker an, neue, bessere Wege zu suchen."

Die Porsche-Teams und -Fahrer in Le Mans

Klasse LMP1
Porsche Team, Porsche 919 Hybrid
#17: Timo Bernhard (D), Brendon Hartley (NZ), Mark Webber (AUS)
#18: Romain Dumas (F), Neel Jani (CH), Marc Lieb (D)
#19: Earl Bamber (NZ), Nico Hülkenberg (D), Nick Tandy (GB)

Klasse GTE-Pro
Porsche Team Manthey, Porsche 911 RSR
#91: Michael Christensen (DK), Richard Lietz (A), Jörg Bergmeister (D)
#92: Patrick Pilet (F), Frédéric Makowiecki (F), Wolf Henzler (D)

Klasse GTE-Am
Dempsey Proton Racing, Porsche 911 RSR
#77: Patrick Dempsey (USA), Patrick Long (USA), Marco Seefried (D)

Abu Dhabi Proton Racing, Porsche 911 RSR
#88: Christian Ried (D), Khaled Al Qubaisi (UAE), Klaus Bachler (A)

AAI Motorsports, Porsche 911 RSR
#68: Han-Chen Chen (TWN), Gilles Vannelet (F), Mike Parisy (F)

AAI Motorsports, Porsche 911 GT3 RSR
#67: Jun-San Chen (TWN), Alex Kapadia (GB), Xavier Maassen (NL)