Was muss man tun, um in der GTE-Am-Wertung in Le Mans zu den Favoriten zu gehören? Wenn man in zwei Rennen zwei Mal die Pole-Position und den Sieg schafft zum Beispiel. Mit dieser Leistung drängt sich der Führungsanspruch von Aston Martin im Feld der Gentlemen und Halbprofis geradezu auf. Im letzten Jahr retteten die GTE Am als Feldfüller den Veranstalter ACO, aber auch die 14 Fahrzeuge von fünf verschiedenen Herstellern in diesem Jahr bilden ein solides Feld voller bekannter Gesichter aus WEC, ELMS und USCC.

Ungleiches Aston-Duo; Corvette und Dodge als Einzelkämpfer

Matthias Lauda, Pedro Lamy und Paul Dalla Lana haben ihren Aston Martin Vantage 2015 von Pole zu Pole und von Sieg zu Sieg geführt - bei zwei so erfahrenen und schnellen Profis wenig überraschend. Der zweite Aston von Goethe/Hall/Castellaci konnte bislang noch nicht auf sich aufmerksam machen.

Die Labre-Corvette von Poulsen/Roda/Ruberti bildete bislang das Ende des GTE-Am-Feldes der WEC. Auf Grund der vorhandenen Erfahrung bei Team und Fahrern könnte es bei fehlerlosem Durchkommen für Podiumsnähe reichen. Die Dodge Viper von Riley muss ebenfalls ohne Schwesterwagen antreten, aber immerhin schaffte es die Giftschlange als GTE-Am-Nennung mit einem Jahr Verspätung nach Le Mans. Jeroen Bleekemolens Klasse ist unbestritten. Ben Keating und Marc Miller müssen sich an der Sarthe noch beweisen.

Patrick Dempsey und Porsche

Patrick Dempsey, der nun im dritten Jahr in Folge mit einem Proton-Porsche in Le Mans startet, ist neben der Prototypen-Schlacht an der Spitze der mediale Magnet. Der US-amerikanische Schauspieler verhalf so der kaum beachteten GTE-Am-Wertung zu mehr Aufmerksamkeit. Das allein ist schon ein Verdienst.

Die beiden Proton-Porsche konnten in der WEC bislang kein Podium erreichen. Doch Dempseys Partner Patrick Long und Marco Seefried verstehen fraglos ihr Handwerk. Al Qubaisi/Bachler/Reid im zweiten 911 RSR hielten bislang das Schwesterfahrzeug hinter sich. Die beiden weiteren Porsche unter der Nennung des Taiwanesischen Team AAI haben zumindest mit Xavier Maassen und Mike Parisy europäische GT-Könner an Bord.

Die Ferrari-Meute

Was wäre Langstreckenrennen im Kundensport-Berich ohne Ferrari? Gleich sechs 458 Italia sind gemeldet - davon vier von AF Corse, auch wenn von diesen wiederum einer unter SMP Racing firmiert. Der Wagen von Aguas/Collard/Perrodo hat mit zwei zweiten Plätzen bislang in der WEC solide gepunktet. Shaitar/BasovBertollini erreichten ebendort zwei dritte Ränge.

Mit dem Trio Sweedler/Bell/Segal kommt die Scuderia Corse über den Atlantik. Endurance-Erfahrung ist beim Team vorhanden. Ob der Speed stimmt, wird sich zeigen. JMW hat mit al Faisal/Giermaziak/Avenatti eine sehr heterogene Besatzung.