Extreme Speed Motorsports verliert Platz drei

Kein guter Abschied für den HPD ARX-03b: Beim letzten Rennen mit dem alten Auto verliert Extreme Speed Motorsports den dritten Platz. Das Fahrzeug von Ryan Dalziel, Scott Sharp und David Heinemeier Hansson fiel bei der technischen Nachkontrolle nach dem WEC-Auftakt in Silverstone durch den Bodenfreiheits-Test. Die Planken vorne und hinten am Unterboden waren dünner als die vom Reglement vorgeschriebenen 20 Millimeter. Damit rückt der Strakka-Dome von Nick Leventis, Danny Watts und Jonny Kane auf Rang drei vor.

SARD-Morand vor unklarer Zukunft

Die Situation um SARD-Morand ist weiterhin unklar: Angaben von Motorsport.com zufolge seien führende Köpfe des Teams nicht über die Übernahme von Kairos Technologies informiert worden. Insbesondere das SARD-Lager soll im Dunkeln gelassen worden sein. "Wir haben viele unbeantwortete Fragen und wurden nicht darüber informiert, was eigentlich los war", sagt ein anonymer Fahrer gegenüber der englischsprachigen Website. "In meiner ganzen Karriere habe ich noch nie ein derartiges Maß an Konfusion und Unprofessionalität erlebt." Kairos hatte nicht nur angeblich Morand Racing übernommen, sondern spannte auch mit Le-Mans-Konkurrent Greaves Motorsport zusammen.

Wie geht es mit SARD-Morand weiter?, Foto: TEAM SARD-MORAND
Wie geht es mit SARD-Morand weiter?, Foto: TEAM SARD-MORAND

Er habe sich mit SARD-Morand auf eine großartige Saison in der WEC gefreut, so der Fahrer weiter. "Zu sagen, ich wäre enttäuscht, wäre eine riesige Untertreibung. Ich hoffe bloß, dass Benoit [Morand] und die Investoren dieses Chaos schnell aus der Welt schaffen und dass wir bald Rennen fahren können." SARD-Morand hatte in letzter Sekunde den Start in Silverstone abgesagt, aber beteuert, dass man in Spa in der Startaufstellung stehen werde. Die SARD-Seite hingegen schaut sich bereits nach Alternativen um. Mit dem Rückzug fiel auch die erste Folge der teameigenen Show "Race to 24" ins Wasser. Inzwischen wurde auch ein Fahrzeug komplett aus der Saison zurückgezogen. In Le Mans rückt damit Riley-Viper von der Reserveliste nach.

Algarve Pro Racing von Reserveliste gestrichen

Noch schlechter als bei SARD-Morand sieht es für Algarve Pro Racing aus. Das portugiesische Team musste den ELMS-Saisonauftakt in Silverstone auslassen und ist ebenfalls von der Reserveliste für die 24 Stunden von Le Mans gestrichen worden. Das Team hatte gerade erst einen Ligier JS P2 von Thiriet by TDS Racing erworben, dieser wird aber vorerst aus Budgetgründen keine Rennen fahren. Stattdessen will das Team in Estoril testen.

Neues Reglement spricht nicht mehr von vier Herstellern

Für Wirbel hatten die Ende Februar kommunizierten Eckpunkte des 2017er-LMP2-Regelments gesorgt. Nun wurden weitere Planungen bekannt gegeben. Weiterhin sind klare Pläne zur Kostensenkung und zur Limitierung der Chassishersteller verankert, aber die Zahl vier ist zunächst gestrichen worden. Auch ein Einheitsreifen ist wieder vom Tisch, Wettbewerb soll bestehen bleiben. Dafür aber kommt für Europa und Asien der Einheitsmotor. Ziel ist, die Kosten um 20 Prozent zu senken.

Ford hatte ein Konzept bereits einmal geleakt, Foto: XBox/Youtube
Ford hatte ein Konzept bereits einmal geleakt, Foto: XBox/Youtube

Die IMSA hat unterdessen bestätigt, dass es für die USCC Ausnahmen geben wird. Hier sollen Werksteams mit LMP2-Fahrzeugen um den Sieg kämpfen. Logischerweise entfällt damit der Einheitsmotor, außerdem sollen spezifische Veränderungen an der Karosserie vorgenommen werden. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Prototypen an das Aussehen von Straßensportwagen angelehnt werden sollen, um den Wiedererkennungswert zu fördern. Die Fahrzeuge dürfen mit ihren Motoren nach einem BOP-Prozess auch in Le Mans starten, dann aber nicht mit dem amerikanischen Bodykit.

Tincknell springt für Jota in Spa ein

Harry Tincknell wird sein alten Team Jota Sport noch einmal unterstützen. Der Nissan-Werksfahrer wird Simon Dolan und Mitch Evans beim 6-Stunden-Rennen der WEC in Spa-Francorchamps verstärken. Die Wahl auf Tincknell als Ersatz für den abgewanderten Nick Yelloly fällt wenig überraschend, da dieser bereits im letzten Jahr sehr gute Leistungen für Jota erbracht hat. Er kommentiert: "Ich bin froh, dass ich für Spa einberufen worden bin und habe ausgezeichnete Erinnerungen, nachdem ich letztes Jahr in meinem ersten WM-Rennen an dieser Stelle Zweiter geworden bin." Allerdings muss sich Jota für Le Mans nach einem anderen dritten Mann umsehen, da Tincknell dort für Nissan in der LMP1 starten wird.

Harry Tincknell startete bereits 2014 für Jota Sport in Spa, Foto: Speedpictures
Harry Tincknell startete bereits 2014 für Jota Sport in Spa, Foto: Speedpictures

Fahrer für Greaves und Murphy gefunden

Einen Schritt weiter sind bereits Greaves Motorsport und Murphy Prototypes. Die Auftaktsieger des ELMS-Rennens werden in derselben Besetzung auch in Le Mans antreten: Gary Hirsch, Björn Wirdheim und Jon Lancaster teilen sich den Gibson 015S an der Sarthe. Murphy Prototypes hat als dritten Mann neben Nathanael Berthon und Mark Patterson den Inder Karun Chandhok verpflichtet. Dieser hatte bereits beim ELMS-Test auf dem Paul Ricard HTTT den Oreca 03 getestet.