Der Doppel-Hulk konnte sich während der Testfahrten im Winter erstmals davon überzeugen, was es heißt, zwei parallele Programme zu bestreiten. Motorsport-Magazin.com sprach Nico Hülkenberg in Melbourne auf seine intensive Saisonvorbereitung an, die neben dem (abgekürzten) F1-Testprogramm auch einige Testfahrten im Porsche 919 Hybrid beinhaltete. "Ich merke schon, dass ich mehr Tage auf Achse bin und mehr Koffer auspacken muss", lacht der Emmericher gut gelaunt. Sowohl für Force India (als denn das neue Auto endlich einmal da war) als auch für Porsche avancierte Hülkenberg zum Kilometerfresser, die Strapazen sieht man ihm aber nicht an.

Nachdem sich Fahrer wie Andre Lotterer, Kazuki Nakajima und Alexander Wurz bereits über die Unterschiede im Fahrverhalten geäußert hatten, waren natürlich auch Hülkenbergs Eindrücke gefragt. Der 27-Jährige hielt sich mit Details jedoch zurück. "Beim Hybridsystem spürt man keinen großen Unterschied. Der Porsche hat aber Vierradantrieb. Das ist schon sehr anders." Außerdem seien die Reifen wesentlich konstanter. "Sie bauen nicht so sehr ab. Das dürfen sie bei einem 24h-Rennen ja auch nicht." Außerdem genieße er den reichlich vorhandenen Platz im Porsche 919 Hybrid.

Die Saisonvorbereitung lief mit Force India weniger gut als mit Porsche, Foto: Sutton
Die Saisonvorbereitung lief mit Force India weniger gut als mit Porsche, Foto: Sutton

Trotz des Reisestresses ist Nico Hülkenberg weiterhin voll von seinem zweigleisigen Programm überzeugt: "Ich hätte die Entscheidung nicht getroffen, wenn ich gedacht hätte, dass es meine F1-Karriere beeinträchtigen würde. Die Tests in Bahrain [für Porsche] im Februar und dann Barcelona [für Force India] waren kein Problem. Ich habe genug Erfahrung, um hin und her zu wechseln." Neben den 24 Stunden von Le Mans bestreitet er auch das sechsstündige WEC-Rennen in Spa-Francorchamps als Vorbereitung.

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft, die 2015 in ihre vierte Saison geht, sieht er auf einem gutem Weg: "Als Kind war ich immer nur an der Formel 1 interessiert. Das hat sich erst kürzlich geändert." Das Interesse an der WEC sei stark gestiegen. "Sie ist sehr interessant und es sind viele Marken vertreten. In Le Mans habe ich aber noch keine Erfahrung. Ich gehe einfach offen heran und warte ab, was herauskommt."