Es ist wie verhext in Le Mans und noch verhexter scheint es für den Audi mit der Startnummer 1 zu sein. Doch dieses Fahrzeug sollte diesmal nur leicht Beschädigungen haben. Das lässt sich nicht mehr vom Morgan-Nissan des Pegasus-Teams behaupten: Leo Roussel versuchte, dem beschädigten Audi von Lucas di Grassi auszuweichen und flog dabei wild im Bereich der Boxeneinfahrt ab. Bereits zuvor hatte es einige weniger heftige Unfälle gegeben, doch das Qualifying musste wieder mehrfach unterbrochen werden.

Zunächst einmal heißt es durchatmen: Leo Roussel hat seinen LMP2-Boliden aus eigener Kraft verlassen und ist wohlauf. Nach dem Zwischenfall darf er sich gleich bei der Rennleitung melden, dort wird der Unfall noch einmal rekapituliert. Was war passiert? Zunächst einmal drehte sich Lucas di Grassi ausgangs der Indianapolis-Kurve, weil er sich zu weit heraustragen ließ und die Grasnarbe touchierte. Diagnose: Fahrfehler. Anschließend humpelte er zurück an die Box.

Dort nahezu angekommen stürmte von hinten der hellblaue Morgan-Nissan heran. Di Grassi, der zu diesem Zeitpunkt vermutlich nicht mehr die volle Kontrolle über das Fahrzeug hatte, zog urplötzlich nach links, wo Roussel überholen wollte, Dieser musste aufs Gras ausweichen, verlor die Kontroller übers Fahrzeug, rutschte quer über die Strecke und schlug brutal in die Mauer ein. Er konnte sich aus eigener Kraft befreien.

Während der Audi schnell repariert werden konnte, wird das Pegasus-Fahrzeug wohl nicht mehr einsatzfähig sein. Ein Problem für die dortigen Fahrer: Aufgrund der vielen roten Flaggen (insgesamt nun sieben Stück) konnten sie noch nicht ihre Pflichtrunden absolvieren. Dieses thema betrifft nun auch immer mehr die anderen Teams, da die vielen roten Flaggen die Fahrer von Fahren abhalten. Aus diesem Grunde wurde das letzte Qualifying verlängert: Es startet nun bereits um 21:30 Uhr und geht bis Mitternacht.