Die Trainingssitzung zu den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans ist wegen eines schweren Unfalls des Audi-Piloten Loïc Duval unterbrochen worden. Die roten Flaggen wurden geschwenkt, nachdem der 31-jährige Franzose in den Porsche-Kurven des Circuit de la Sarthe mit hoher Geschwindigkeit in die Streckenbegrenzungen eingeschlagen war. Aus dem Fahrerlager heißt es, Duval sei bei Bewusstsein, gar ansprechbar, habe jedoch starke Schmerzen im rechten Bein. Die Audi-Mannschaft bestätigte indes über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass ihr Schützling nach der ersten Betretung im Medizinzentrum der Strecke in ein umliegendes Krankenhaus gebracht werde.

Etwa eine Stunde des Trainings war vergangen, als sich der Abflug zutrug. Die Fernsehbilder zeigten den Audi R18 mit der Startnummer 1 erst, als bereits alles geschehen war. Vom Bereich des Cockpits an bis zum Heck präsentierte sich das Vehikel mehr oder minder gänzlich zerstört. Es ist derzeit nicht bekannt, was den Unfall verursachte. Die Rennleitung beorderte umgehend einige Audi-Mechaniker zu der Unfallstelle, um sicherzugehen, dass das Hybridsystem des Wagens nicht mehr aktiv war. Wäre selbiges nach dem Abflug nicht korrekt heruntergefahren, hätten Personen bei Berührung des Autos verletzt werden können.

Duval nur leicht verletzt, Gené ersetzt ihn

Aktualisierung I: Seit kurz vor 18 Uhr ist das insgesamt vierstündige Training nun wieder in vollem Gange. Da die Uhr während der Unterbrechung weiterlief, wird die Sitzung planmäßig um acht am Abend enden. Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich erklärte unterdessen an den TV-Mikrofonen: "Wir hoffen natürlich, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Momentan wird Loïc ins Krankenhaus verfrachtet. Nach solch einem Unfall muss man erst einmal vorsichtig sein [in Bezug auf die Unfallursache; Anm. d. Red.]. Wir haben noch keine Daten, da diese noch im Auto stecken. Wenn wir diese Daten haben, dann können wir mehr sagen."

Aktualisierung II: Loïc Duval hatte am Nachmittag offenbar großes Glück im Unglück. Mittlerweile gibt es Neuigkeiten aus dem Krankenhaus von Le Mans, wo der Audi-Mann einer Kernspintomographie unterzogen worden ist. Demnach hat er sich ausschließlich zwei Schnittwunden an Schulter und Oberschenkel zugezogen. Geschuldet sind ebendiese den Sicherheitsgurten, welche sich durch die hohe Aufprallgeschwindigkeit tief in die Haut gedrückt haben. Ob die Joest-Mechaniker die Startnummer 1 mit einem neuen Monocoque schon morgen wieder einsetzen dürfen, obliegt indes der Zustimmung durch die Konkurrenz.

Die gesamte Redaktion wünscht Loïc Duval an dieser Stelle eine gute Besserung.