Acht Sekunden. Selbst auf der langen Strecke von Le Mans eine Ewigkeit. Doch die nüchternen Zahlen wiesen genau diesen Unterschied zwischen den schnellsten LMP1-H-Fahrzeugen von Toyota und dem Rebellion R-One aus der LMP1-L aus. Selbst auf die langsameren Hybriden betrug der Rückstand noch immer fast sieben Sekunden. Die Glaubwürdigkeit des LMP1-L-Konzepts schien bereits auf dem Prüfstand zu stehen, nun fährt der ACO ein Radikalmanöver. Die Subkategorie für private LMP1-Teams - in Le Mans nur durch Rebellion Racing vertreten - darf gleich 40 Kilogramm ausladen und bekommt weitere Zugeständnisse.

Das Minimalgewicht für die R-One beträgt somit nur mehr 810 Kilogramm, die Frage ist aber, ob Rebellion den Wagen überhaupt so leicht bekommt, ohne dass die Balance völlig aus dem Gleichgewicht gerät. Schließlich wurde der R-One von Oreca für ein Reglement von 850 Kilo entworfen. Zusätzlich gibt es einen zwei Prozent größeren maximalen Benzindurchlauf und - ganz wichtig - keine Maximalbeschränkung der Spritmenge pro Runde. Der Tankinhalt steigt dafür auf 72 Liter im Vergleich zu 68 Litern bei den LMP1-H-Benzinern.

Die Änderungen wurden nach FIA-Angaben in Absprache mit den drei involvierten Herstellern getroffen. Zunächst gelten sie nur für die Trainingssitzungen und werden vor dem Rennen noch einmal evaluiert. Es ist auch ein deutliches Signal von FIA und ACO, dass ein Interesse besteht, die LMP1-L am Leben zu erhalten und konkurrenzfähig zu machen.