Rallye-Legende, WTCC-Sieger, GT-Teilnehmer, Le-Mans-Starter. Sebastien Loeb bringt es mittlerweile auch neben seiner Domäne, in der er neun WM-Titel geholt hatte, auf ein ansehnliches Pensum im Rundstreckensport. Jetzt wird er erstmals in Le Mans als Teamchef an der Boxenmauer stehen. Sein Team Sebastien Loeb Racing bringt es zwar auf einige Einsätze im französischen Porsche-Cup, in der FIA GT/Blancpain Sprint Series und der ELMS, doch die 24 Stunden von Le Mans sind eine ganz neue Herausforderung für die französische Mannschaft, die in der LMP2 an den Start gehen wird.

"Dies ist unsere erste Teilnahme, deshalb ist unser Ziel, die Zielflagge zu sehen und als Team so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln", sagte der Franzose, der im Februar seinen 40. Geburtstag gefeiert hatte. Er stapelte tief: "In einem solchen Rennen macht Erfahrung einen großen Unterschied aus und die Aufgabe wird eine schwere sein." Jeder einzelne Boxenstopp sei wichtig und sowohl technisch als auch menschlich müsse perfekte Vorarbeit geleistet werden, damit ein Le-Mans-Team funktioniert. "Die mechanische Präzision und das Zusammenspiel zwischen den Menschen macht die Herausforderung noch interessanter.

Das Team scheint es ihm leicht zu machen: "Diese Rolle ist in Le Mans neu für mich, aber das Team arbeitet bereits wie ein perfekt geschmiertes System. Ich werde versuchen, meine persönliche Erfahrung einzubringen und ein paar Ideen und Vorschläge aus Fahrerperspektive zu machen. Dies ist nun eine Gelegenheit für mich, das Rennen aus einer anderen Perspektive zu erleben. Und ich will die Atmosphäre ein bisschen aus einer anderen Perspektive genießen." Loeb hatte 2005 und 2006 mit dem Pescarolo-Team an den 24 Stunden von Le Mans teilgenommen und testete zweimal den Peugeot 908 HDI FAP.

Loeb erinnert sich gerne an seine Erfahrung im Pescarolo C60 zurück: "Es war großartig, ich habe tolle Erinnerungen daran. Stundenlang in der Nacht fahren, mitten in der Nacht aufstehen, um sich ans Steuer zu setzen - das war alles neu für mich. Die Atmosphäre war einzigartig, egal ob in der Nacht oder den frühen Morgenstunden. Es war absolut fantastisch!" Die Fahrer auf dem Oreca 03R-Nissan von Sebastien Loeb Racing mit Michelin-Reifen werden Rene Rast, Jan Charouz und Vincent Caplillaire sein.