Die zwei vom Porsche Team Manthey eingesetzten Porsche 911 RSR, die bei ihrer Le-Mans-Premiere im Vorjahr einen Doppelsieg in der Klasse GTE-Pro holten, absolviertem bei trockenem und teils sonnigem Wetter ein Testprogramm ohne technische Probleme. Auch die drei Porsche-Kundenteams Dempsey Racing-Proton, IMSA Performance Matmut und Prospeed Competition nutzten den Testtag, um ihre Autos auf die anspruchsvolle 13,629 Kilometer lange Rennstrecke abzustimmen. Sie gehen in der Klasse GTE Am an den Start. Die 24 Stunden von Le Mans, die in diesem Jahr zum 82. Mal stattfinden, gelten als absoluter Saisonhöhepunkt.

Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 waren beim Vortest die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister, Patrick Pilet und Nick Tandy im Einsatz. Den zweiten 911 RSR mit der Startnummer 92 teilten sich ihre Werksfahrerkollegen Marco Holzer, Frédéric Makowiecki und Richard Lietz, der im Vorjahr seinen dritten Le-Mans-Sieg feierte. In diesen Fahrerbesetzungen werden die Werks-Elfer des Porsche Team Manthey auch das Rennen bestreiten.

Stimmen nach dem Test

Hartmut Kristen, Porsche-Motorsportchef: "Unsere Piloten sind grundsätzlich mit dem Fahrverhalten des 911 RSR zufrieden. Nun werden wir unseren Fokus auf die Vorbereitung des Rennens legen. Leider hatte Jörg Bergmeister im Elfer mit der Startnummer 91 etwas Pech. Er musste ins Kiesbett ausweichen und hat sein Auto dabei leicht beschädigt. Es hätte sich nicht gelohnt, die Reparatur hier noch in Angriff zu nehmen. Wir werden das in aller Ruhe zu Hause machen, schließlich wollen wir mit diesem Auto in zwei Wochen das 24-Stunden-Rennen fahren. Ich denke, dass heute noch nicht alle Hersteller die Karten auf den Tisch gelegt haben, um keine schlechtere Einstufung zu riskieren. Es wäre sicherlich der bessere Weg, eine Regelung zu finden, bei der man nicht Angst haben muss, für eine gute Performance sofort bestraft zu werden, so wie das uns nach unserem Doppelsieg beim Saisonauftakt in Silverstone passiert ist. Der augenblickliche Zustand wird einem Saisonhöhepunkt wie den 24 Stunden von Le Mans nicht wirklich gerecht."

Jörg Bergmeister (#91): "Grundsätzlich ist so ein Testtag dazu da, möglichst viele Informationen zu sammeln. Leider hatte ich in der ersten Ford-Kurve einen Verbremser und wollte danach eigentlich nur geradeaus durchs Kiesbett fahren, um nicht die geriffelten Kerbs am Pistenrand mitzunehmen. Dabei bin ich abgehoben, weit geflogen und hart gelandet. Dadurch fiel die Nachmittagssession für uns flach."

Patrick Pilet (#91): "Es ist immer wieder schön, zurück in Le Mans zu sein. Das ist meine absolute Lieblingsstrecke. Auch heute fühlte ich mich auf Anhieb wohl. Unser Auto ist schon sehr gut abgestimmt und ich bin sicher, dass wir das Rennen optimal vorbereitet in Angriff nehmen werden."

Nick Tandy (#91): "Speziell dieser Test ist immer eine gute Gelegenheit zu sehen, wie sich das Auto auf dieser doch recht außergewöhnlichen Strecke verhält. Gegen Ende der Morgensession haben wir damit begonnen, verschiedene Dinge an der Abstimmung zu ändern. Wichtig ist an so einem Tag, die wenige Zeit optimal zu nutzen. Ich bin sicher, das haben wir heute getan."

Marco Holzer (#92): "Nachdem ich im Vorjahr nicht in Le Mans gefahren bin, war es gut, auf dieser tollen Strecke wieder einige Runden zu drehen. Am Vormittag war sehr viel Dreck auf der Piste, wir hatten wenig Grip, doch im Laufe des Tages wurden die Bedingungen immer besser. Heute ging es vor allem darum zu sehen, wie sich unsere Reifen auf dieser sehr speziellen Strecke verhalten und wie sich dabei das Grip-Niveau verändert. Wir konnten unser Programm wie geplant abarbeiten und sehen dem Rennen recht zuversichtlich entgegen."

Frédéric Makowiecki (#92): "Wir haben viele Dinge am Auto ausprobiert. Das war wegen der vielen Safety-Car-Phasen, die als Übung für das Rennen dienen sollten, nicht ganz einfach. Trotzdem war dieser Testtag eine gute Vorbereitung für das Rennen. Wir haben viel gelernt und ich hoffe, dass wir das in zwei Wochen gut umsetzen können."

Richard Lietz (#92): "Das war ein guter Testtag, den wir auch intensiv genutzt haben. In erster Linie ging es darum, wie Reifen und Auto auf dieser Strecke zusammenpassen, die ja teilweise über ganz normale Landstraßen führt. Ich denke, wir sind ein gutes Stück weitergekommen und freue mich schon auf das Rennen."