Die WEC-Chefs Gerard Neveu und Pierre Fillon haben sich auf der Pressekonferenz in Bahrain zu den nächstjährigen 24 Stunden von Le Mans geäußert und dabei überrascht: Schon ab 2014 soll es statt der bisherigen Safety-Car-Phasen lokale Neutralisationen nach dem Vorbild der Code-60-Zonen am Nürburgring geben. Die Safety-Car-Phasen gerieten heftig in die Kritik, nachdem bei der diesjährigen Ausgabe schon in der ersten Stunde das GT-Feld völlig auseinandergerissen wurde. Die drei führenden Fahrzeuge wurden vom Rest des Feldes abgetrennt, dieser konnte den Rückstand nie wieder aufholen.

"Wir teilen diese Bedenken und haben hart gearbeitet, um eine bessere Lösung für das Sicherheitsmanagement zu finden", sagte Fillon. "Hier haben wir denke ich eine Überraschung parat: Wir möchten zu einer Methode überschwenken, für die wir ein Überwachungssystem im Auto benötigen. Dann neutralisieren wir nicht die gesamte Strecke, sondern nur die Sektion des Kurses, die direkt von dem Zwischenfall betroffen ist. Ein solches System erfordert ein hohes Maß an Genauigkeit und ich hoffe und glaube, dass wir es bereits 2014 einsetzen werden."

Beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und in der VLN kam das Code-60-System in der abgelaufenen Saison bei doppelt gelb geschwenkter Flagge erstmals zum Einsatz. Die Reaktionen fielen gemischt aus: Zwar wurde dem unkontrollierten Rasen durch Gelbzonen ein Riegel vorgeschoben, doch durch die unterschiedlichen Bremswege der Fahrzeuge kam es nicht selten zu Auffahrunfällen, und bei den in Le Mans startenden Fahrzeugklassen sind die Unterschiede im Bremsweg besonders groß. Auf der anderen Seite wäre dies das Ende des künstlichen Auseinanderreißens des Feldes durch mehrere Safety Cars und rote Boxenampeln.