"Der ist in jedem Wagen schnell." Kaum ein Satz traf mehr auf den 1978 in Odense geborenen Allan Simonsen zu, für den über 25 Rennwochenenden im Jahr keine Seltenheit waren. Dabei pendelte er zwischen den beliebten australischen V8-Suppercars und der bunten, großen internationalen Gran-Turismo-Szene.

Der Titel in der dänischen Formel-Ford-1600-Meisterschaft im Jahr 1999 und die australische GT-Meisterschaft 2007 spiegeln bei Weitem nicht wieder, zu was Simonsen am Steuer in der Lage war. Als das Geld für eine Karriere im Monoposto-Bereich ausging, verlegte er seinen Schwerpunkt nach Australien und wurde einer der besten GT-Fahrer der letzten Jahre.

Ein typischer PS-Allrounder

Simonsen konnte fast jedes Team durch seine Schnelligkeit gut aussehen lassen: ob private GT3-Projekte von Herrenfahrern oder die auf unterlegenen Hankook-Reifen startenden Farnbacher-Ferrari - ganz egal. Beinahe hätte er 2007 den GT2-Titel in der European Le Mans Series gewonnen, hätte er nicht Verpflichtungen in Down Under wahrnehmen müssen. Wie vielseitig Simonsen war, verdeutlicht die Liste seiner Fahrzeuge im Jahr 2012: Audi R8 LMS ultra, Aston Martin V8 Vantage, Ferrari 458 Italia, Ford FG Falcon, Porsche 911 GT3 Cup.

Simonsen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nüburgring, Foto: Patrick Funk
Simonsen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nüburgring, Foto: Patrick Funk

Das nordische GT-Ass war seit war nun insgesamt siebenmal in Le Mans am Start. Dabei verhalf er Farnbacher vor drei Jahren zu einem sensationellen zweiten Platz in der GT2-Klasse. In diesem Jahr kam er zusammen mit seinen Landsleuten Christoffer Nygaard und Kristian Poulsen als Führender der GTE-Pro-Kategorie in der Langstrecken-Weltmeisterschaft sowie als haushoher Siegfavorit zum Klassiker an der Sarthe.

Allan Simonsen ereilte der Rennfahrertod ausgerechnet an jenem Ort in Frankreich, zu dem jährlich tausende Dänen pilgern - und ihn fast zu ihrem ganz eigenen Land machen. Der Circuit de la Sarthe war Allans Lieblingsrennstrecke.