Das wichtigste Autorennen des Jahres steht an und die Redakteure haben selbstverständlich ihre Favoriten. Auf wen Motorsport-Magazin.com tippt? Hier findet ihr die Antworten:

Eduard Einberger: Nach den bisherigen Saisonleistungen und nach den Vortests kann der Favorit nur Audi heißen, noch dazu weil die Ingolstädter wieder ein Auto mehr ins Rennen schicken. Das stärkste Trio bilden in meinen Augen die Weltmeister Lotterer, Fässler und Tréluyer. Lotterer ist im Moment wohl der schnellste LMP1-Pilot und die Besetzung insgesamt homogener und konstanter als die Kollegen, obwohl Kristensen und McNish mit Duval einen pfeilschnellen Partner haben. Nach der Vorstellung Toyotas zum Ende der Saison 2012 würde es mich dennoch nicht überraschen, wenn die Japaner bisher gepokert hätten und ein TS030 von der Pole ins wichtigste Rennen des Jahres starten würde.

Yannick Bitzer: Gibt es irgendeinen realistischen Grund, sein Geld nicht auf Audi zu setzen? Nein. Toyota ist in Unterzahl, schöpft aus deutlich geringeren Ressourcen, ist nicht schnell genug. Dies muss man wohl leider so festhalten. Doch welche Fahrerpaarung wird am Ende ganz oben stehen? Nun ja, mein Tipp ist kein besonderer: André Lotterer, Marcel Fässler und Benoît Tréluyer. Das eingespielte Siegertrio der letzten Jahre wird mutmaßlich auch heuer wieder am besten funktionieren. Obendrein gewannen die Jungs die Generalprobe in Spa-Francorchamps. Sie kommen also mit dem stärkstmöglichen Rückenwind an den Circuit de la Sarthe.

Fabian Stein: Die Mischung aus Routine und frischem Blut auf dem Nummer-zwei-Audi wird Altmeister Tom Kristensen seinen achten Le-Mans-Sieg einbringen. Allan McNish hat in den letzten Jahren genug Pech gehabt, aber stets gezeigt, dass er noch für große Siege gut ist. "Jungspund" Loïc Duval (31 Jahre) wird seinen Dienstwagen kein zweites Mal in einem Jahr verschrotten wollen. Außerdem kann ihm McNish wohl genau erklären, wie man es in den ersten Rennstunden im Verkehr besser nicht macht machen sollte.

Frederik Hackbarth: Für Toyota wird es auch im 15. Anlauf in Le Mans ganz schwierig mit dem Sieg. Zu stark scheint die Audi-Konkurrenz. Zumindest in einem Fall wird der "Vorsprung durch Technik" wohl ausreichen und einer der drei R18 durchkommen. Hinter diesem müssen sich die Japaner dann wohl zum dritten mit Platz zwei an der Sarthe begnügen. Da hilft auch die Erfahrung von Alex Wurz und seinen Kollegen nichts. In der LMP2-Klasse glaube ich an einen Sieg von Signatech-Alpine, die bei den Tests gleich zwei Speerspitzen unter den besten Drei platzierten. Bei den GT-Startern traue ich Bruno Senna und seinem starken Team bei Aston Martin den Erfolg zu.

Stimmen pro Toyota

Robert Seiwert: Klar, Audi ist der große Favorit. Aber Le Mans ist seit 89 Jahren für Überraschungen gut und diesmal wird diese direkt aus Japan kommen. Wie viel Geld Toyota in den Motorsport investiert, wenn es um etwas Zählbares geht, ist seit der F1-Zeit kein Geheimnis. Doch während dort der Erfolg ausblieb, gelang es, mit dem TS030 auf Anhieb ein schnelles Auto zu bauen. Inzwischen war genug Zeit, sowohl am Speed als auch an der Zuverlässigkeit zu arbeiten. Toyota hat noch lange nicht alles gezeigt. Sie werden Audi zwar nicht um die Ohren fahren, mindestens aber auf Augenhöhe. Wurz, Nakajima und Lapierre werden für die Riesen-Überraschung in Le Mans sorgen.

Michael Höller: Toyota wird gewinnen! Warum? Weil ich Außenseitertipps liebe. Audi war schon lange nicht mehr so hoher Favorit wie in diesem Jahr. Und genau das ist die Chance der Japaner. In 24 Stunden kann viel passieren und Toyota hat nichts zu verlieren. Welches Fahrertrio gewinnt? Ich würde als Österreicher gerne das Team um Zweifachsieger Alexander Wurz nennen, doch objektiv betrachtet ist die Paarung Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Stéphane Sarrazin wohl schneller. Obwohl Audi in Silverstone und in Spa gewonnen hat und auch beim Testen voran war: Man sollte Toyota auf keinen Fall verfrüht abschreiben.

Ihr habt auch einen Tipp? Na, dann! Nutzt die Kommentarfunktion und lasst uns wissen, wer eurer Meinung nach am Ende der 24 Stunden ganz oben stehen wird. Wir sind gespannt.