Der V10-Sound wird vielen Fans gefehlt haben. Doch zum ersten Mal seit dem Einsatz von Larbre Competition im Jahre 2003 wird bei der 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans wieder eine Dodge Viper den Langstreckenklassiker in Angriff nehmen. Der Werkseinsatz von SRT Motorsport soll den Sieg in der hart umkämpften GTE Pro mit sich bringen. "Die 24 Stunden von Le Mans sind das bekannteste Autorennen der Welt", sagt Dick Winkles, der als Ingenieur im Bereich Antriebsstrang bei SRT tätig ist. "Es ist von außerordentlicher Wichtigkeit für die Identität der Marke. Wenn man in Le Mans gewinnt, gehört man zu einer Elite. Es ist eines der wichtigsten Rennen, ohne Ausnahme."

Herausforderungen hält die Strecke viele parat: Der nicht-permanente Teil des Circuit de la Sarthe weist Bodenwellen und teilweise Spurrillen vom LKW-Verkehr auf und steht im Gegensatz zum glatten Belag der permanenten Rennstrecke. "Die Strecke hat sich über die Jahre verändert", erklärt Winkles. "Die größte Schwierigkeit des Kurses ist, dass er eine sehr dunkle Strecke ist. Auf der langen Geraden gibt es nahezu kein Licht. Bei den Geschwindigkeiten, die dort erreicht werden, wird es unglaublich schwierig, dort zu später Stunde gut durchzukommen. Alleine aus diesem Grund dürfte dies eine der schwierigsten Strecken der Welt sein."

Jeff Reece, der ebenfalls als Ingenieur bei SRT arbeitet und zwischen 1996 und 2000 bereits Viper-Einsätze betreut hat, pflichtet bei: "Le Mans ist die größte Bühne für Sportwagen-Racing weltweit. Es ist der ultimative Test für den Rennwagen und die Fahrer. Ein Erfolg an einem derartigen Ort bestätigt alles, was man tut und wofür man arbeitet." Die langen Vollgaspassagen fordern Motor und Antriebsstrang, während enge Kurven nach den Geraden die Bremsen aufs Härteste fordern. Reece kann es kaum erwarten: "Es ist großartig, wieder nach Le Mans zurückzukehren. Wir haben damals eine gewisse Reputation aufgebaut und waren lange abwesend. Das Comeback ist ohne Zweifel eine große Sache."